MPU-Checkliste: Strategisch vorbereitet – für Alkohol, Drogen oder Mischkonsum
Die medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) ist keine Formsache. Sie dient der Klärung, ob jemand heute dauerhaft geeignet ist, am Straßenverkehr teilzunehmen – sowohl im Verhalten als auch in der inneren Haltung.
Dabei spielt es keine Rolle, ob das ursprüngliche Delikt im Zusammenhang mit Alkohol, Drogen oder Mischkonsum stand. Entscheidend ist: Was hat sich seitdem verändert – und wie belastbar ist diese Veränderung heute?
Diese Checkliste hilft Ihnen, Ihre Vorbereitung realistisch einzuschätzen – substanzunabhängig, klar und fundiert.
MPU-Voraussetzung: Delikt verstehen und Verantwortung übernehmen
Gutachter:innen prüfen, ob Sie das frühere Fehlverhalten sachlich und eigenverantwortlich einordnen können:
Beschreibung des Delikts ohne Verharmlosung oder Schuldverschiebung
Klare Angaben zur konsumierten Substanz (Art, Menge, Wirkung)
Realistische Einschätzung der Gefahr für den Straßenverkehr
Ausdruck glaubhafter Reue und Einsicht
Fazit: Ohne klares Verantwortungsbewusstsein ist ein positives MPU-Gutachten kaum erreichbar.
Konsumverhalten aufarbeiten: Verlauf, Ursachen und Muster benennen
Unabhängig davon, ob es sich um Alkohol oder Drogen handelt – Ihre Konsumgeschichte muss nachvollziehbar aufgearbeitet sein:
Zeitliche Einordnung: Wann, wie oft, wie viel, in welchen Situationen?
Subjektive und soziale Auslöser (z. B. Stress, Gruppendruck, emotionale Probleme)
Fehlende Bewältigungsstrategien und dysfunktionale Muster erkennen
Einsicht in die persönlichen Hintergründe des früheren Konsums
Diese Tiefe entscheidet über die Glaubwürdigkeit Ihrer Veränderung.
Veränderung nach dem Delikt: Neue Strategien in der MPU darstellen
Eine glaubhafte Verhaltensänderung ist das zentrale Kriterium jeder MPU:
Konkreter Wendepunkt, der zur Umkehr geführt hat
Alltagstaugliche Strategien im Umgang mit Stress, Frust oder sozialen Auslösern
Klare Entscheidung für Abstinenz oder kontrollierten Konsum – begründet und reflektiert
Beispiele aus dem Alltag, die zeigen: Ich handle heute bewusst anders
Wichtig: Strategien müssen individuell sein – keine allgemeinen Standardfloskeln.
Verkehrssicherheit nachweisen: Substanzkonsum und Autofahren trennen
Ein häufiger Ablehnungsgrund in der MPU: fehlende Konsumtrennung.
Konsequente Trennung zwischen Substanzkonsum und Teilnahme am Straßenverkehr
Berücksichtigung von Wirk- und Nachwirkzeiten (z. B. bei Cannabis oder Medikamenten)
Konkrete Vorkehrungen und Verhaltensregeln, die Sicherheit garantieren
Keine Ausnahmen oder „Grauzonen“
Verkehrssicherheit ist nicht verhandelbar – sie muss lückenlos gewährleistet sein.
Rückfallprophylaxe und Stabilität: Lebensveränderung glaubhaft belegen
Die MPU prüft auch, wie tragfähig Ihre Veränderung im Alltag ist:
Soziale und berufliche Stabilität (Job, Umfeld, Alltag)
Erkennen und Vermeiden alter Risikomuster – nicht nur stofflich, sondern auch emotional
Entwicklung von Schutzfaktoren auf individueller, sozialer und struktureller Ebene
Innere Motivation und persönliche Werte als Basis der Veränderung
Die MPU honoriert echte Reife – nicht bloß Anpassung.
MPU-Checkliste: Bin ich bereit?
✔ Ich kann mein Delikt sachlich und verantwortungsvoll erklären
✔ Ich kenne meinen früheren Konsumverlauf und die dahinterliegenden Ursachen
✔ Ich habe konkrete, wirksame Strategien für Risikosituationen entwickelt
✔ Ich trenne Konsum und Verkehr konsequent und dauerhaft
✔ Ich lebe mein verändertes Verhalten aus eigener Überzeugung
✔ Mein Alltag ist heute stabil – beruflich, sozial und emotional
✔ Ich kann meine Entwicklung glaubhaft und authentisch darstellen
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