Alkohol MPU: Brauche ich einen Abstinenznachweis oder nicht?
Die medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) wegen Alkohol am Steuer kann eine Herausforderung sein – nicht nur emotional, sondern auch organisatorisch. Eine der häufigsten Fragen in diesem Zusammenhang lautet: Muss ich einen Abstinenznachweis erbringen, um die MPU zu bestehen?
Wenn Sie unsicher sind, was von Ihnen verlangt wird, sind Sie damit nicht allein. Viele Betroffene stehen vor der gleichen Frage. In diesem Beitrag erklären wir Ihnen, worauf es ankommt und wie Sie sich optimal vorbereiten können. 👇🏻
Wann ist ein Abstinenznachweis erforderlich?
Ein Abstinenznachweis ist nicht in jedem Fall zwingend notwendig. Es hängt von mehreren Faktoren ab:
Promillewert bei der Tat:
Liegt der Blutalkoholwert über 1,6 Promille, ist ein Abstinenznachweis in der Regel unumgänglich. Dies wird als ein klarer Hinweis auf ein riskantes Trinkverhalten gewertet.
Wiederholungstäter:innen:
Wenn Sie mehrfach unter Alkoholeinfluss im Straßenverkehr aufgefallen sind, wird ebenfalls von Ihnen eine längerfristige Abstinenz gefordert. Auch bei Promillewerten unter 1,6 Promille.
Diagnostik und Trinkverhalten:
Zeigt die MPU-Diagnostik ein problematisches Trinkverhalten oder sogar eine Alkoholabhängigkeit auf, ist ein Abstinenznachweis ebenfalls unumgänglich.
Warum wird kein Abstinenznachweis "angeordnet"?
Viele Betroffene berichten: „Bei mir wurde kein Abstinenznachweis angeordnet.“ Das hören wir immer wieder. Wichtig zu wissen ist: Ein Abstinenznachweis wird nicht von der Polizei oder der Führerscheinstelle angeordnet. Die Entscheidung über einen notwendigen Nachweis fällt erst während der MPU!
Woher weiß ich, wann und welchen Abstinenznachweis ich brauche?
Der Gutachter arbeitet auf Grundlage der Beurteilungskriterien (BUK). Diese Kriterien sind dazu da, das Trinkverhalten in drei Kategorien einzustufen:
A1 - Abhängigkeit: Abstinenz dringend erforderlich. Ohne vorherige Therapie: 15 Monate. Wenn vorher ein Entzug und/oder eine therapeutische Maßnahme gemacht wurde: 6–12 Monate (siehe Graphiken).
A2 - Problematischer Konsum: Abstinenz dringend erforderlich - 12 Monate. In besonders günstig gelagerten Fällen reichen 6 Monate (siehe Graphiken).
A3 - einmalige unkontrollierte Episode: Kontrolliertes Trinken möglich. Kein Abstinenznachweis erforderlich. Empfehlung: 3 Monate kontrolliertes Trinken nachweisen sowie Nachweise über gesunde Leberwerte.
Die genaue Einstufung erfolgt erst in der MPU durch den Gutachter. Eine psychologische MPU-Vorbereitung kann dir durch eine Analyse im Vorfeld genau sagen, was von dir verlangt wird. Deshalb ist es wichtig, dich entweder mit einer psychologischen Vorbereitung gezielt vorzubereiten oder selbst die BUK-Kriterien zu studieren und zu verstehen, um die möglichen Anforderungen zu erfassen.




Welche Möglichkeiten gibt es, Abstinenz nachzuweisen?
Für die drei Kategorien gibt es unterschiedliche Wege, Abstinenz oder kontrolliertes Trinken nachzuweisen. Beispiele sind:
Für die drei Kategorien gibt es unterschiedliche Wege, Abstinenz oder kontrolliertes Trinken nachzuweisen. Beispiele sind:
Urinscreenings:
Regelmäßige Urinproben über sechs bis fünfzehn Monate. Diese erfolgen unangekündigt.
Haarscreenings:
Haaranalysen, die Alkoholabstinenz kann man bis zu drei Monate rückwirkend nachweisen. Bei 1 Jahr Abstinenz sind 4 Proben nötig.
PEth-Blutproben:
Phosphatidylethanol (PEth) ist ein direkter Biomarker für den Alkoholkonsum. Diese Methode ist besonders präzise und kann den Alkoholkonsum über einen Zeitraum von bis zu vier Wochen nachweisen.
Tagebuch über Trinkanlässe:
Für kontrolliertes Trinken kann ein detailliertes Tagebuch hilfreich sein.
Wie bereite ich mich auf die MPU vor?
Wie oben erwähnt, werden Sie ab einem gewissen Promillewert, bei Wiederholungstäter:innen oder einer Vorgeschichte, die auf längerfristigen unkontrollierten Konsum oder Abhängigkeit hinweist, um einen Abstinenznachweis nicht herumkommen.
Ohne diesen Nachweis (oder längerfristiges therapeutisches begeleitetes Kontrolliertes Trinken) in die MPU zu gehen, ist es unmöglich zu bestehen, da die Beurteilungskriterien (BUK) einen solchen Nachweis in zwei Kategorien (A1 und A2) schlichtweg vorschreiben.
Es ist also unerlässlich, sich vor der MPU zu informieren, sei es durch Infos aus dem Internet oder professionell, in welche Kategorie (A1 - A3) Sie fallen:
A1: Abstinenzzeiträume von 6 bis 15 Monaten, je nach Maßnahme.
A2: Therapeutische Maßnahmen kombiniert mit Abstinenz von 6 bis 12 Monaten.
A3: Kontrolliertes Trinken mit einem Stabilisierungszeitraum von mindestens 6 Monaten.
Fazit: Abstinenz oder kontrollierter Umgang?
Ob Sie einen Abstinenznachweis brauchen, hängt von Ihrer individuellen Situation ab. Bei hohen Promillewerten oder mehrfachen Fällen wird Abstinenz häufig gefordert. Ist dies nicht der Fall, können Sie auch durch einen reflektierten und kontrollierten Umgang überzeugen.
In jedem Fall lohnt es sich, rechtzeitig professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um Ihre Chancen auf ein positives MPU-Ergebnis zu maximieren.
Sind Sie bereit, Ihre MPU erfolgreich zu meistern? Lassen Sie uns gemeinsam den besten Weg für Ihre Vorbereitung finden – ob mit der Abstinenz oder kontrolliertem Trinken.
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