Drogen-MPU: Brauche Ich einen Abstinenznachweis oder nicht?
Klartext statt Mythen
Sie stehen vor der Herausforderung, eine MPU wegen Drogenkonsums zu absolvieren? Vielleicht haben Sie bereits von Tricks und Strategien gehört, wie man ohne Abstinenznachweis bestehen kann. Doch ist das wirklich realistisch? In diesem Beitrag klären wir die häufigsten Fragen rund um den Abstinenznachweis, seine Bedeutung und die entscheidenden Faktoren für Ihren Erfolg bei der MPU. Lesen Sie weiter und erfahren Sie, was wirklich zählt.
Warum ist ein Abstinenznachweis bei der MPU wichtig?
Ein Abstinenznachweis dient dazu, der Begutachtungsstelle glaubhaft darzustellen, dass Sie Ihren Konsum eingestellt haben und charakterlich geeignet sind, ein Fahrzeug sicher und ohne Beeinträchtigung durch Substanzen zu führen. Bei Drogen wie Kokain, Amphetaminen, MDMA oder anderen Substanzen wird davon ausgegangen, dass der Konsum mit einer erhöhten Gefahr für den Straßenverkehr einhergeht.
Wann ist ein Abstinenznachweis bei der Drogen-MPU Pflicht?
Ob Sie einen Abstinenznachweis benötigen, hängt von der Art und Häufigkeit Ihres Konsums ab. Dies wird nicht von der Polizei oder der Führerscheinstelle angeordnet. Der psychologische Gutachter prüft dies erst in der MPU. Erst während der MPU kann festgestellt werden, welchen Abstinenznachweis Sie benötigen. Eine psychologische MPU-Vorbereitung hilft, dies bereits im Voraus zu klären.
Kann ich den Abstinenznachweis selbst organisieren?
Ja. Sie können sich selbst in die Beurteilungskriterien einlesen (BUK-Kriterien) und mit Videos oder Informationen aus dem Netz arbeiten. Eine psychologische Vorbereitung bietet jedoch die Kompetenz, Sie effizient und zielgerichtet zu beraten.
Was passiert bei der MPU genau?
Der Gutachter stellt Fragen zum Delikt, zum Konsumverlauf Ihres gesamten Lebens und zu Ihrem Problembewusstsein. Daraus leitet er ab, welcher Kategorie (D1, D2 oder D3) Sie zugeordnet werden. Bei Cannabis gibt es aufgrund der neuen Gesetzgebung einige Besonderheiten, auf die hier nicht näher eingegangen wird.
Die vom Gutachter anhand der BUK-Kriterien festgelegte Kategorisierung bestimmt anschließend, welchen Abstinenznachweis Sie erbringen müssen.
Abstinenznachweise im Überblick: Dauer und Kategorien
Dies sind Richtwerte und keine festen Angaben, da der erforderliche Abstinenznachweis sehr individuell vom Konsum und Fall abhängt:
Bei Abhängigkeit (Kategorie D1): Wenn Sie eine suchttherapeutische Maßnahme abgeschlossen haben, hängt die Dauer des Nachweises davon ab, wann diese Maßnahme vor der MPU abgeschlossen wurde. In der Regel sind 12 Monate erforderlich. Zum Beispiel: Nach einem stationären Entzug zählt der Abstinenznachweis erst nach Abschluss dieser Maßnahme. Ohne Maßnahme benötigen Sie 15 Monate.
Schädlicher Gebrauch (Kategorie D2): Wenn Sie über einen längeren Zeitraum regelmäßig Drogen konsumiert haben und dies durch die Blutwerte aktenkundig ist, wird ein Abstinenznachweis verlangt. Dieser muss über mindestens 12 Monate erfolgen. In besonderen Fällen reichen 6 Monate.
Einmaliger oder gelegentlicher Konsum (Kategorie D3): Bei gelegentlichem Konsum von illegalen Drogen (Kokain und Canabais ausgenommen) könnten 6 Monate ausreichen.
Bei gleichzeitiger Alkoholproblematik: Hier sind mindestens 6 Monate erforderlich, insbesondere bei Mischkonsum oder Alkoholmissbrauch.
Cannabis als Sonderfall: Cannabis wird häufig anders bewertet als harte Drogen. Bei einmaligem oder seltenem Konsum kann es möglich sein, ohne Abstinenznachweis auszukommen – vorausgesetzt, Ihre Werte liegen unter bestimmten Grenzwerten (z. B. THC-COOH unter 75 ng/ml). Doch auch hier wird eine Veränderung des Konsumverhaltens erwartet.






Warum Aussagen wie "MPU ohne Abstinenznachweis bestehen" oft irreführend sind
Immer wieder liest man Aussagen wie "MPU ohne Abstinenznachweis bestehen". Das klingt verlockend, ist aber in vielen Fällen nicht realistisch. Natürlich könnte man versuchen, mit einer Lügenstrategie vorzugehen und darauf hoffen, dass der Gutachter diese glaubt. Doch in einigen Fällen hilft auch die beste Strategie nicht.
Beispielsweise:
Wenn Sie Kokain im Blut hatten: Hier fällt die Einordnung meist sofort in die Kategorie D2, und ein Abstinenznachweis ist schlichtweg unvermeidlich.
Bei mehreren Substanzen im Blut: Das gilt sowohl für verschiedene Drogen als auch für Mischkonsum von Drogen und Alkohol.
Wenn Sie wiederholt auffällig waren: Besonders bei mehreren Vorfällen ist die Aktenlage eindeutig, und Sie werden als D2 eingestuft.
In solchen Fällen ist ein Abstinenznachweis zwingend erforderlich, da die Aktenlage dokumentiert ist und der Gutachter keine Ausnahmen machen kann. Sie können die Daten in der Akte nicht weglügen. Ohne diesen Nachweis wird die MPU automatisch negativ ausfallen.
Fazit: Warum Abstinenznachweise Ihre Chancen erhöhen
Ein Abstinenznachweis ist bei einer drogenbedingten MPU fast immer ein zentraler Bestandteil. Planen Sie frühzeitig, informieren Sie sich über die Anforderungen und wählen Sie ein anerkanntes Abstinenzprogramm. Mit einer guten Vorbereitung, sei es professionell oder durch Tipps aus dem Internet, und ehrlicher Reflexion erhöhen sich Ihre Chancen auf eine erfolgreiche MPU deutlich.
Wenn Sie unsicher sind, ob und wie lange Sie einen Abstinenznachweis benötigen, lassen Sie sich von einer professionellen Stelle beraten. Eine gute Planung spart Zeit, Geld und Nerven.
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